Erasmus+: Projekt zum Thema Heimat

Auftakt für Erasmus+ Vorprojekt zum Thema Heimat
Partnerschulen aus Deutschland, Belgien und Italien

Am Montag, den 17.5.2021 fand ein erster Testlauf mit Schülern aus Mettmann (D)Eupen (B) und Tisens (I) statt, um ein Erasmus+ Projekt in deutscher Sprache zum Thema Heimat vorzubereiten. 

Eröffnet wurde die digitale Unterrichtsstunde durch Dr. Jens Giesdorf vom Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der die Schüler/innen aus dem Rheinland, aus Südtirol und auch aus Ostbelgien begrüßen und ihnen den Hintergrund des Treffens erläutern durfte. Danach folgte ein von den Eupenern vorbereitetes digitales Quiz-Spiel für alle Schüler/innen mit Fragen zu den drei Nationen und den dort gesprochenen Sprachen, Gemeinsamkeiten und Besonderheiten. Der dritte Teil des Austauschs bestand in der Vorstellung der Schulen, worin die Schüler/innen ebenfalls aktiv einbezogen wurden. Christine Gutgsell und ihre Schülerinnen aus Südtirol stellten die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Tisens vor, Jenny Möres und ihre Schüler aus Ostbelgien präsentierten das Robert-Schuman-Institut Eupen und Sylvia Gill und ihre Schüler aus dem Rheinland stellten das Berufskolleg Neandertal vor – jeweils unterstützt von Imagefilmen oder Slideshows. Der folgende interaktive Teil, bei dem die Schüler in international gemischten Kleingruppen (sogenannten Breakout-Rooms) lokale oder regionale Speisen (Dialektbezeichnungen) nennen und durch andere erraten lassen konnten (2-3 Begriffe pro Schule), schien den Schülern besonderen Spaß zu bereiten. Zum Abschluss folgte ein „Blitzlicht“, bei dem jeweils ein/e Schüler/in einen Satz im Zusammenhang mit der Auftaktveranstaltung beginnen und durch einen anderen Schüler seiner Wahl – jeweils aus einer anderen Ländergruppe – beenden ließ. 

Initiator Dr. Peter Enzenberger vom Berufskolleg Mettman zeigte sich in einer ersten Reaktion zufrieden und bedankte sich bei allen Kolleginnen für den guten Testlauf: „Unseren Schülerinnen hat es großen Spaß gemacht und sie waren besonders begeistert, wie schnell sie mit den anderen Schüler/innen in den Kleingruppen auf einer guten Wellenlänge waren.“ Zitat einer Schülerin: „So, als würden wir uns schon ewig kennen.“ 

Es gilt nun, aus diesem Testlauf erste Lehren zu ziehen und die technischen Abläufe weiter zu verfeinern, sowie insbesondere die Inhalte des – wie immer über einen Zeitraum von mehreren Jahren angelegten – Erasmus-Projektes weiter auszugestalten. Konkret losgehen soll es dann für die Schülergruppen aus allen Partnerländern im Schuljahr 2021/22. Durch dieses erste Online-Treffen inkl. Schüler/innen dürfte die Motivation bei den Teilnehmern und auch bei den Verantwortlichen (noch weiter) gestiegen sein und es darf optimistisch in die Zukunft geblickt werden… 

Nach der erfolgreichen Phase des Vorprojekts im letzten Schuljahr (2021/22) und der Genehmigung des Erasmusprojektes durch die EU sind im November dieses Schuljahres (2022) die Schüler*innen der 5.TB Sprachen und Mediengestaltung des Eupener Robert-Schuman-Instituts zusammen mit ihren Begleitlehrern nach Düsseldorf/Mettmann ins Rheinland gefahren, um am ersten von vier jeweils einwöchigen Modulen zum Erasmus-Projekt zum Thema „Heimat“ teilzunehmen.

Zusammen mit deutschen und italienischen Jugendlichen folgten die Schüler*innen einem abwechslungsreichen Programm, um die verschiedenen Aspekte von Heimat zu untersuchen. Dabei standen die Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf, der Besuch des Fußballstadions Fortuna Düsseldorf und das Haus der Geschichte Bonn auf dem Programm. Doch auch Vorträge über dortige Dialekte, der Besuch des Neandertal Museums und die Führung durch Mettmann blieben den Schüler*innen in guter Erinnerung. Heimat hat viele Facetten!

Vom 26. Februar bis zum 4. März 2023 findet nun das zweite Modul dieses Projektes in Belgien statt. Das Robert-Schuman-Institut in Eupen hat das Vergnügen, unsere Partnerschulen aus Mettmann (Rheinland, Deutschland) und Tisens (Südtirol, Italien) in Ostbelgien begrüßen zu dürfen. Auf dem Programm stehen Besichtigungen der Städte Eupen und St. Vith (+Label “Made in Ostbelgien” und eine Ausstellung des ZVS), eine Venn-Wanderung, ein PDG-Besuch, Workshops im Medienzentrum und dem Eupener Stadtmuseum, der Besuch unserer Hauptstadt Brüssel mit Führung durch Kammer und Senat u.v.m.!

Das Ziel ist dabei nach wie vor, die Ergebnisse der Projektarbeit zum Thema “Heimat” digital aufzubereiten für eine interaktive Wander-Ausstellung in allen drei teilnehmenden Regionen und diese am Ende der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies alles geschieht in Deutsch, der meistgesprochenen Sprache Europas. Wir sind schon gespannt auf die Ergebnisse…!

Für unsere Schüler*innen der 5.TB Sprachen und Mediengestaltung stand kürzlich ein weiteres Highlight an: Zusammen mit etwa gleichaltrigen Schüler*innen aus Mettmann (D) und Tisens (I) waren sie die ganze Woche in Ostbelgien und darüber hinaus unterwegs, um ihnen ihre Heimat vorzustellen und den verschiedenen Facetten des Heimatbegriffs weiter auf den Grund zu gehen.

Tag 1 (Montag): RSI kennenlernen inkl. Führung; gemeinsames Arbeiten am Projekt in der Medienklasse; Treffen mit dem Rat für Stadtmarketing (RSM) im Rathaus, Stadtrallye durch Eupen; regionale Marke „Made in Ostbelgien“ am Regierungssitz kennenlernen; Impulsreferat des Schriftstellers Marcel Bauer „Heimat Vennland“ in der RSI-Mediothek
Tag 2 (Dienstag): Vennwanderung + Naturparkzentrum Botrange; Führung durch Sankt Vith; Ausstellungsbesuch Geschichtsverein „Zwischen Venn und Schneifel“ (ZVS), Gespräche mit Zeitzeugen
Tag 3 (Mittwoch): Brüssel – Ausflug in die belgische Hauptstadt: Atomium, Königspalast, Führung durch Kammer und Senat, Europaviertel, Grand Place, typische Leckereien u.v.m.
Tag 4 (Donnerstag): Animation im Eupener Stadtmuseum; Workshop im Medienzentrum der DG; Besuch des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft inkl. Austausch mit dem Parlamentspräsidenten
Tag 5 (Freitag): gemeinsames Arbeiten am Projekt in der Medienklasse, Vorbereitung von Schülerpräsentationen; „Hoch hinaus“ – Klettern an unserer phänomenalen Wand; Abschlussveranstaltung/Pressekonferenz im Beisein der ostbelgischen Bildungs- und Unterrichtsministerin Lydia Klinkenberg und RSI-Direktorin Myriam Wolkener sowie verschiedenen Ehrengästen.
Auch die hiesige Presse hat bereits mehrfach über dieses spannende und vielseitige Projekt berichtet, so zuletzt das GrenzEcho am 8. März. Link zum Artikel
Die nächste Etappe wird bereits im Herbst dieses Jahres anstehen: Ende September geht es auf nach Tisens in Südtirol. Schritt für Schritt kommen die Schüler*innen so ihrem Projektziel näher – eine interaktive Ausstellung zum Thema Heimat vorzubereiten, die die Zuschauer mit einbezieht und in den drei Partnerregionen auf Wanderschaft gehen soll.