Informationsversammlung zum Erasmus+-Programm am 27. Mai 2025:

Am vergangenen Dienstagnachmittag fand am Robert-Schuman-Institut eine Versammlung der

besonderen Art statt:

18 AbiturientInnen berichteten über ihr diesjähriges Auslandspraktikum, das ihnen durch ein Erasmus+

Projekt ermöglicht wurde. Das Publikum, die Schüler des 5. technischen und des 6. beruflichen Jahres,

erwartet diese Infoversammlung jedes Jahr mit Spannung. So waren auch über 100 Zuhörer in der

Agora präsent, um einen Eindruck zu gewinnen, welche Möglichkeiten sich aufzeigen und welche

Erfahrungen ihre Mitschüler beeindruckt haben.

Den Startschuss gaben sechs Schüler aus den Abteilungen Biochemie, Sprachen/Mediengestaltung und

Elektronik, die drei Wochen in Bordeaux verbrachten. Denis Reuter berichtete von seiner vielseitigen

Erfahrung im Betrieb Bacchus Bicycle Tours: von der Begleitung der Kunden bei Fahrradtouren über

logistische Aufgaben bis hin zu Übersetzungen ins Niederländische und Deutsche, der digitalen

Bearbeitung von Fotos und der Gestaltung eines Werbeflyers. Dorela Prelvukaj schilderte ihre

spannende berufliche Erfahrung bei Soin de soi, einem Unternehmen der Kosmetikbranche. Besonders

spannend war das Experimentieren mit Rohstoffen und Rezepturen. Lena Melvin, Paul Grommes,

Frauke Schmitt und Nevio Koch hoben hervor, dass sie Kompetenzen in punkto Kommunikation

erwerben konnten im Umgang mit anderen Menschen, Offenheit und, für alle natürlich, eine deutliche

Verbesserung der Französischkenntnisse.

Annabelle Weidemann und Sophie Schoesetters aus der Kunstabteilung reisten nach Riga, wo sie 3

Wochen dem Unterricht an der Janis Rozentals Kunstschule folgten. Beide waren in einer Wohnung

der Uni untergebracht und konnten von dort aus auch die zahlreichen Museen Rigas und das vielseitige

kulturelle Programm der Stadt erleben. Auch ein Ausflug nach Jurmala, eine Kleinstadt am Meer

brachte Abwechslung und ein schönes Erlebnis. Der Kontakt mit den dortigen Schülern und weiteren

Austauschschülern belebte die Erfahrungswelt der beiden und beschert ihnen zusätzliche Ausflüge und

Besichtigungen.

In Portsmouth, einer Hafenstadt in Südengland waren Alicia Jongen, Julien Beekhuis und Hanna

Steinbach. Julien geht in die Schreinerei-Abteilung und arbeitete in einem dortigen Betrieb, wo er bei

Küchenmontage und Dachdecken eingesetzt wurde. Alicia brauchte einen 2. Anlauf, um ein ihrer

Abteilung angepasstes Praktikum (Büroverwaltung) zu finden, wo sie dann ihre Englischkenntnisse

enorm verbessern konnte. Hanna aus der Biochemie wurde in einer Apotheke eingestellt, wo sie im

Team nett aufgenommen wurde und, durch ihre Arbeit, ihr Verantwortungsbewusstsein stärken

konnte.

Die Finnland-Gruppe bestand aus 4 Personen: Anna Wilmes (Kunst), Mattis Mannens (Elektronik),

Ranya Mokdad (Kunst) und Tom Siewe (Zerspanungsmechanik) und die Erfahrung waren

unterschiedlicher Natur: So berichtete Tom über seine Arbeit in einem finnischen Betrieb, in dem er

fahrbare Werkzeugtische baute. Morgens um 5 Uhr aufstehen, um pünktlich zur Arbeit zu erscheinen,

war nicht immer einfach. Beeindruckt jedoch haben ihn und seine 3 Mitreisenden vor allem die

Selbständigkeit, die Organisation der Arbeitswoche und der Umgang mit dem Budget. Die 4

Jugendlichen waren in 2 Wohnungen untergebracht in Savonlinna, ca. 4 Stunden von Helsinki und

versorgten sich selbst für alle Mahlzeiten, was eine Herausforderung war und sich als positive

Erfahrung herausstellte.

Zuletzt stellte die Irland-Gruppe ihre Erfahrungen vor und Coralie Jongen, Yannick Cormann und Line

Lesuisse konnten die Schönheiten des Landes und der Gegend in und um Limerick allen Zuhörern durch

wunderschöne Landschaftsbilder nahe bringen.

Das Fazit lautet meist: Diese Erfahrung solltet ihr unbedingt machen! Auch wenn Herausforderungen

auftreten, das Essen nicht immer euren Vorstellungen entspricht und die Tätigkeiten im Praktikum

nicht immer vollständig mit denen in eurer heimischen Abteilung übereinstimmen – betrachtet das

Ganze als eine wertvolle Gesamterfahrung, die euch prägt, euch neue Perspektiven eröffnet und euch

neuen Antrieb gibt.

Elysée Mink, die zukünftige Koordinatorin des Projektes, lud zum Schluss die anwesenden Schüler ein,

sich bei Interesse über QR-Code einzutragen und ihre Bewerbung vor Ende des Schuljahres

einzureichen. Im Anschluss an die offizielle Infoveranstaltung erhielten die aktuellen Erasmus-Schüler

ihren Europass – ein Dokument, das ihre Auslandserfahrung bestätigt und wichtige Informationen zu

den erworbenen Kompetenzen enthält. Überreicht wurde dieser von Deborah Laschet von der

Nationalagentur Ostbelgien. Zudem informierte sie über weitere Beteiligungsmöglichkeiten im

Erasmus+-Programm sowie über die Option, sich als „Erasmus-Ambassador“ zu engagieren.

Das Erasmus+ Projekt für Auslandspraktika besteht seit 2003 am RSI und hat es bisher ca. 450

Jugendlichen ermöglicht, ein Praktikum im europäischen Ausland zu absolvieren. Es sind insgesamt

dreiwöchige Aufenthalte möglich – entweder an einer Partnerschule (z. B. in Finnland oder Lettland)

oder in Unternehmen in Ländern wie Frankreich, England, Irland oder Spanien.